Anamnese und klinische Untersuchung
Die beiden besten Bücher für den Untersuchungskurs sind meines Erachtens das große BATES' Untersuchungsbuch und das kitteltaugliche Anamnese und körperliche Untersuchung der LMU München.
Ist man bereit ein englischsprachiges Buch zu lesen, ist der SWARTZ die Empfehlung Nr.1 - Für die Untersuchung mit orthopädischem Schwerpunkt sei der BUCKUP Klinische Tests an Knochen, Gelenken und Muskeln genannt, siehe Orthopädie, für die Neurologische Untersuchung das Taschenbuch von FULLER, siehe Neurologie.
Verwandte Seiten: Buchempfehlungen Basics, Diagnostik-Grundausstattung, Stethoskope
Online-RESSOURCEN zu klinischen Basisfertigkeiten siehe ganz unten!
••• Lehrbücher
BATES' Untersuchungsbuch
Bates' großes Untersuchungsbuch ist ein großformatiges Lehrbuch, das zum Schmökern einlädt. Es ist die deutsche Übersetzung eines amerikanischen Klassikers, nämlich des Bates' Guide to Physical Examination and History Taking von Prof. Barbara Bates.
Das große Schriftbild, der narrative Sprachstil und die sehr zahlreichen Abbildungen machen das Buch zu einer sehr schönen, einführenden Lektüre in das Thema. Das Buch erklärt Fachtermini, wenn sie verwendet werden und füht auch in die Grundzüge der Anatomie ein, so dass es auch früh im Studium gut gelsen werden kann.
Die ersten 43 Seiten des Buches gehen ausführlich auf das Arzt-Patienten-Gespräch ein.
Das Ende jeden Kapitel bilden sehr großzügige, tabellarische Zusammenfassungen. Diese sind durch ein T am Seitenrand gekennzeichnet. Diese Tabellen schließen fast immer zusätzliche Bilder zu pathologischen Befunden mit ein und dienen damit als Referenz zum Nachschlagen.
Nachtrag:
Zur Zeit (5/2009) ist der BATES leider nur in der englischsprachigen Originalausgabe erhältlich. Wann es wieder eine deutsche Neuausgabe gibt, ist noch offen.
>> Sample Chapters of 9th edition
Tipp: The Cardiovascular System
Rezension zur 3. Auflage:
Der Klassiker, in Amerika seit 1974 ein Begriff und dort inzwischen in der 7. Auflage vorliegend, endlich auf deutsch! Endlich ein Buch, das die Grundlage jeder ärztlichen Tätigkeit beschreibt, nämlich Anamnese und Untersuchung. Und dies so gründlich, daß keine Fragen offenbleiben!
Der Aufbau der Buches: Nach einem Kapitel über "Gesprächsführung und Anamnese" folgt "Anamnese spezifischer Symptome". Hier werden die häufigsten Symptome nach Organen geordnet vorgestellt, wie man sie am besten abfragt und differentialdiagnostische Überlegungen. Das dritte Kapitel behandelt den "Psychischen Befund". Sehr wichtig, oft vergessen! Dann kommen die Kapitel zur körperlichen Untersuchung, sortiert nach Organen bzw. Körperregionen, als da wären "Haut", "Kopf und Hals", "Thorax und Lunge", "Bewegungsapparat", "Nervensystem", etc. Aber auch zwei große Kapitel "Die schwangere Frau" sowie "Säuglinge und Kleinkinder". Jedes Kapitel wird eingeleitet mit einer Wiederholung von Anatomie und Physiologie, und zwar aus klinischer Sicht - hervorragend! Dann kommen die Untersuchungstechniken, Inspektion, Auskultation, Perkussion, Palpation, und zwar werden die normalen und -in der farbigen Randspalte- die pathologischen Befunde erläutert und dargestellt. Auf spezielle Untersuchungstechniken wird verwiesen. Am Ende findet sich immer ein Abschnitt "Gesundheitsvorsorge und -beratung" - was man dem Patienten nahelegen (und auch selbst mal beachten!) sollte.
Das genialste jedoch aus meiner Sicht sind die zusammenfassenden Übersichtstabellen am Ende eines jeden Kapitels. Hier werden mit Fotos, Grafiken und knappem Text die wichtigsten und häufigsten pathologischen Veränderungen zusammengefaßt. Übersichtlich, klar strukturiert und perfekt zum Nachschlagen. Überhaupt sind die Fotos und Abbildungen so hilfreich, daß man oft den Text kaum noch braucht: Jede Untersuchung, jeder Befund wird mit Bild gezeigt, so daß keine Unklarheiten bleiben.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß dies für mich eines der hilfreichsten und besten Bücher des Studiums ist. Praxisnah, aber mit der notwendigen Theorie, und so klar strukturiert, so gut bebildert und so verständlich geschrieben wie man es sich nur wünscht. Leider etwas teuer, aber - wenn man mit dem Buch arbeitet, lohnt es sich! | Rezension mit freundlicher Genehmigung der Fachschaftsvertretung Humanmedzin der LMU München, Breite Liste Gesundheit
DUALE REIHE
Anamnese und Klinische Untersuchung
3. Auflage 2005
540 Seiten, 740 Abbildungen, mit CD-ROM
ISBN: 9783131268839
Thieme Verlag
44,95 EUR
Rezension zur 3. Auflage:
Vielen Studenten dürfte die Duale Reihe als Verbindung von Lehrbuch und Kurzlehrbuch sein. Und das bewährte Konzept ist auch hier wiederzufinden. Die Quintessenz des Lehrtextes wird am Rand des Buches in einer roten Spalte kurzlehrbuchmäßig zusammengefasst und bietet so einen schnellen Überblick.
Die Struktur aus der zweiten Auflage wurde beibehalten, es gibt wieder Teil A, der sich mit den Grundlagen der Arzt-Patient-Beziehung beschäftigt. Hier werden viele Aspekte im zwischenmenschlichen Umgang mit dem Patienten angesprochen, die man während des Studiums leider gar nicht oder nur in minimalen Ansätzen vermittelt bekommt.
Teil B beinhaltet 92 Bilder zu Blickdiagnosen, um das medizinische Auge zu schärfen. Dabei werden zu den Bildern auf der linken Seite vertiefende Fragen gestellt, die auf der rechten Seite des Buches dann erläutert werden. So soll gewährleistet werden, daß man nicht nur ein Krankheitsbild erkennt, sondern auch Hintergrundwissen aufbaut, das mit dem Erscheinungsbild in Verbindung steht. Zudem wurden einige Bilder der Blickdiagnosen im Vergleich zur zweiten Auflage erweitert.
Teil C wendet sich dann detailliert den verschiedenen Techniken der Untersuchung der einzelnen Regionen zu und lässt auch hier kaum eine Fragen offen. So wird bei jeder Untersuchung erklärt, warum das Erscheinungsbild so auftritt und welcher pathophysiologische Mechanismus dahintersteckt. Natürlich ersetzt dieses Buch kein Lehrbuch der Pathophysiologie, aber es erklärt, wie sich das Krankheitsbild zusammensetzt und warum sich die jeweilige Erkrankung dort niederschlägt.
Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert und auch sehr ansprechend gestaltet. Es beginnt schon mit der ersten Innenseite des Buches, hier wird ein schneller Überblick geliefert, welche Themen abgehandelt werden und wo man beispielsweise beim Nachschlagen das gesuchte findet. Das Buch hält sich, wie gesagt, an das bewährte Lehrbuch/Kurzlehrbuch-Schema, für das die Duale Reihe bekannt ist. Schon im Inhaltsverzeichnis wird am Seitenrand ein Kurz-Inhaltsverzeichnis dargestellt, so daß man schnell nach dem Gesuchten fündig wird.
In den einzelnen Kapiteln wird in leicht verständlicher Sprache das Wesentliche erklärt. [...] Bei der Lehrtextgestaltung werden die zentralen Merksätze in rot untermalten Merkkasten hervorgehoben.
Auch ist das Buch nicht sparsam an zahlreichen und gut verständlichen Illustrationen, die das erklärte untermalen und verständlich machen. [...]
Von besonderer Relevanz ist auch die beigefügte CD-ROM, die einen Überblick über die wichtigsten Herztöne, Herzgeräusche und Lungenbefunde gibt, auf die an den jeweiligen Stellen im Buch verwiesen wird. Im Gegensatz zu anderen Büchern, bei denen nur die Töne als Dateien auf CD aufgespielt sind, werden hier die jeweiligen Eigenheiten der Geräusche erklärt. Die CD ist menümäßig aufgebaut und zu jedem Geräusch wird der Hintergrund des Zustandekommens und das Kennzeichen des Geräusches erklärt [...].
Alles in Allem ist dieses Buch für jeden Medizinstudenten sehr empfehlenswert, es ist sehr übersichtlich gegliedert, erfreut sogar beim mehrmaligen Lesen [...] Dabei empfindet man dann auch noch Spaß und den Willen, sofort mehrere Patienten zu untersuchen zu wollen [...]. Fazit: Dieses Buch ist ein absolutes Muss und gehört in jedes studentisches Bücherregal! - Rezension mit freundlicher Genehmigung der Fachschaftsvertretung Humanmedzin der LMU München, Breite Liste Gesundheit
>> Rezension bei Via medici/Thieme
>> Musterseiten
SWARTZ
Textbook of Physical Diagnosis
5. Auflage 2005
928 Seiten, inkl. DVD-ROM mit 2h Videos
ISBN: 9781416003076
Saunders Verlag
Preisvergleich
Eines der besten Bücher zum Thema klinische Untersuchung! Im englischsprachigen Raum ist es eines der Standardwerke zu diesem Thema.
Der SWARTZ schlägt Brücken zur Pathophysiologie und ist hervorragend bebildert. Mit diesem Buch erschließen sich einem tiefere Zusammenhänge zwischen Kankheit und Symptom. Wer also die "höhere Kunst" der klinischen Untersuchung erlernen möchte, wird kaum ein besseres Buch finden. Dass die Auflage vom Jahre 2003 im NEJM als "[...] most accurate, up-to-date, and comprehensive textbook of physical diagnosis available today" bezeichnet wurde, spricht für sich.
Leider ist der SWARTZ bisher nicht in deutscher Übersetzung erschienen.
••• Taschenbücher
Anamnese und körperliche Untersuchung der LMU München
LMU München / Harvard Medical
Anamnese und körperliche Untersuchung
2. Auflage 2008
ISBN: 9783865412898
Lehmanns Media - LOB.de
29.95 EUR
>> Musterseite1 [pdf]
>> Musterseite2 [pdf]
>> Musterseite3 [pdf]
Rezension zur 1. Auflage:
Trotz relativ hohen Preises von knapp 30 EUR ist es das, meiner Meinung nach, beste Taschenbuch zum Thema. Die präzisen Abbildungen, die detallierten Beschreibungen von diagnostischen Tests "was ist physiologisch, was ist pathologisch und welche Schlüsse lassen sich aus dem Test ziehen" und die sehr zahlreichen differentialdiagnostischen Tabellen bringen das Wissen auf den Punkt. Ich habe mich mit dem Buch in der Lerngruppe auf die praktische Prüfung des Hammerexamens vorbereitet. Das Buch hat uns praktisch nie mit seinen klaren Aussagen im Stich gelassen und zudem ist die Gliederung sehr übersichtlich, so dass man Informationen schneller findet, als im großen BATES und in der etwas überfrachteten Checkliste.
Die Gleiderung im Einzelnen:
• Allgemeiner Teil (10 Seiten): Grundlagen der Anamnese und körperlichen Untersuchung
• Spezieller Teil (230 Seiten): Anamnese und körperliche Untersuchung der einzelnen Organsysteme - Kopf-Hals-Region, kardiovaskuläres System, respiratorisches System, Gastrointestinaltrakt, Urogenitales System, muskuloskeletales System, Neurologie, Psychiatrie, Dermatologie und Pädiatrie
• Typische Anamnese- und Untersuchungsbefunde von Beispielpatienten (80 Seiten)
• Anleitung zur Patientenvorstellung (7 Seiten)
• herausnehmbare Kitteltaschenkarte (mit Visustafel)
Zur Ausstattung ist ebenfalls positives zu berichen, robuste Fadenheftung, erstklassiges Papier, exzellente Druckqualität (BluePrint AG, München). Das Buch passt gerade noch so in die Kitteltasche, aber mit zunehmender Erfahrung und steigendem Einkommen werden die Kitteltaschen später zum Glück leichter ;) - Insgesamt klare Kaufempfehlung!
Checkliste
Anamnese und klinische Untersuchung
NEURATH / LOHSE
Checkliste
Anamnese und klinische Untersuchung
2. Auflage 2006
544 Seiten, 335 Abbildungen
ISBN: 9783131273321
Thieme Verlag
19,95 EUR
Die Kapitel des Buches sind farbcodiert:
• grauer Teil: Grundlagen zu Anamnese, klinischer Untersuchung, EKG, Sonographie, Patientenvorstellung
• grüner, umfangreichster Teil des Buches: Organsysteme (Haut, Herz, Abdomen etc.) - Untersuchung, Normalbefunde, pathologische Befunde, wichtige Erkrankungen sowie ergänzende diagnostischen Möglichkeiten
• blauer Teil: Spezielle Aufnahmeuntersuchungen, z.B. internistische, traumatologische, chirurgische, gynäkologische
• roter Teil: Untersuchung bei bestimmten Leitsymptomen, z.B. Fieber, Dyspnoe
• zum Schluss: Blutentnahme, Laborwertübersicht mit differenzialdiagnostischen Hinweisen
>> Musterseiten
Anamnese und Untersuchung
pocket
Boris KIESEWALTER
pocket - Anamnese und Untersuchung
2. Auflage 2002
219 Seiten, 63 Illustrationen
ISBN: 9783898622134
Börm Bruckmeier Verlag
14,80 EUR
>> Probekapitel [pdf]
••• Blickdiagnostik
TISCHENDORF
Der diagnostische Blick
TISCHENDORF
Der diagnostische Blick
Atlas und Textbuch der Differenzialdiagnostik
7. Auflage 2008
629 Seiten, 1314 Abbildungen
ISBN 9783794524747
Schattauer Verlag
99 EUR
Rezension zur 7. Auflage:
Eine bekannte deutsche Supermarktkette führt eine Produktreihe, dem als Zeichen für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ein rotes Dreieck mit dem weißen Schriftzug „gut und günstig“ aufgedruckt ist. Würde man eine solche Kennzeichnung analog für Medizinlehrbücher einführen, wären meiner Erfahrung nach die Titel des Schattauer Verlags ein heißer Anwärter auf dieses rote Dreieck.
Umso erstaunter war ich, als ich den Preis für den neuen Titel Der diagnostische Blick erfuhr, denn dieser liegt bei stolzen knapp 100 Euro. Also stellt sich die Frage: ist Tischendorfs Atlas und Textbuch seinen Preis auch wert?
Das Werk ist mit knapp 600 Seiten im DIN A4-Format recht umfassend. Schlägt man das Buch an einer beliebigen Stelle auf, finden sich auf der rechten Seite zwischen drei und zehn fotographische Abbildungen oder in seltenen Fällen auch Tabellen. Auf der linken Seite weisen die Autoren auf pathophysiologische Grundlagen und differentialdiagnostische Kriterien hin. Im Sachverzeichnis finden sich neben den Seitenzahlangaben zu den jeweiligen Krankheitsbildern auch die Abbildungsnummern, was recht praktisch ist, da zu jedem Treffer im Text parallel ein Bild existiert und man häufig nur die Abbildung sucht, wenn man in diesem Buch etwas nachschlägt. Das Inhaltsverzeichnis umfasst gewissenhafte zehn Seiten, was gut dabei hilft, sich einen genauen Überblick über den Inhalt zu verschaffen. Wer das Inhaltsverzeichnis jedoch zur Orientierung benutzt, dem wäre mit einer (zusätzlichen) einseitigen Kapitelübersicht und einem Farbleitsystem besser geholfen.
Wem die vorgestellten Krankheitsbilder unbekannt sein sollten, wird wenig Freude an Der diagnostische Blick haben. Das Werk setzt Wissen voraus und hält sich nicht mit Definitionen auf. Es ist nun mal ein „Atlas und Textbuch“. Daher eignet es sich nur bedingt zum Aneignen medizinischen Grundwissens. Jedoch lässt es sich prima als Ergänzung zu anderen klinischen Lehrbüchern einsetzen. Während diese häufig aus ökonomischen Gründen schwarz-weiße, gezeichnete oder recht kleine Abbildungen verwenden - häufig begnügen sich die Autoren mit Beschreibungen, die dem Leser viel Fantasie abverlangen - bietet Der Diagnostische Blick über 1314 sehr gute Abbildungen, von denen 1283 Farbfotografien sind und die übrigen meist radiologische Aufnahmen abbilden. Aspekte, die sich auf den Fotografien auf den ersten Blick schwer erkennen lassen, finden durch Hilfspfeile im Bild oder Beschreibungen im Text Nachdruck.
Natürlich ist auch Der diagnostische Blick nicht absolut lückenlos. So fehlen im Sachverzeichnis beispielsweise „Splinter-Hämorrhagien“ und „Roth-Spots“ (auch wenn letztere nicht zu den eigentlichen Blickdiagnosen zählen). Dem ist entgegenzuhalten, dass Tischendorfs Atlas und Textbuch nicht nur auf blickdiagnostische Aspekte bei Patienten mit weißer Hautfarbe eingeht. Oder wusstest Du, wie man bei Farbigen eine Anämie auf den ersten Blick erkennt?
Womit wir wieder bei der ursprünglichen Frage angekommen wären, ob die 7. Auflage von Der diagnostische Blick seinen Preis wert ist. Diese Frage muss jeder für sich beantworten, da es Medizinstudenten gibt, die ihr Studium ohne den käuflichen Erwerb von Büchern meistern und es solche gibt, die für jedes Fach mindestens drei Bücher brauchen (ein Kurzlehrbuch, ein [richtiges] Lehrbuch und das amerikanische Referenzwerk). Ich liege irgendwo zwischen diesen Extremen und finde, dass sich die Anschaffung von Der diagnostische Blick lohnt, da es ein Upgrade für alle bisher von mir erworbenen klinischen Werke darstellt. | (c) Nawied T. Tehrani, Uni Marburg
>> Musterseiten
>> weitere Rezension
Afzal M. MIR
Blickdiagnosen
Afzal M. MIR
Blickdiagnosen
1. Auflage 2007
272 Seiten, 1321 Abbildungen
ISBN 9783437417115
Elsevier Verlag
29,95 EUR
Rezension zur 1. Auflage:
Wem ging es nicht schon mal so: Du liest gerade etwas zu einem Krankheitsbild nach und findet dort unter Symptomatik die Beschreibung eines Blickbefundes, unter dem man sich leider gar nichts vorstellen kann und zu dem sich auch leider keine Abbildung im Buch finden lässt. Hier soll Blickdiagnosen Abhilfe schaffen.
Auf gut 250 Seiten finden sich viel Bild (über 1300 Abbildungen) und wenig Text. Der Inhalt orientiert sich an anatomischen Gesichtspunkten, wobei der Augenfundus eine Sonderrolle einnimmt, wo dessen Beurteilung keine Blickdiagnose im eingentlichen Sinne darstellt. Das Register umfasst für ein Buch dieses Umfangs sehr viele Einträge.
Zu einigen Krankheitsbildern finden sich Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln, zu anderen schematische Übersichten, denen man entnehmen kann, an welchen Stellen des Körpers welche Veränderungen typischerweise auftreten. Die fotographischen Abbildungen sind größtenteils von guter Qualität. Nur bei wenigen Aufnahmen ist es (aufgrund der Belichtungsverhältnisse, der technischen Aktualität oder der Bildschärfe) schwer, den beschriebenen Befund zu erfassen. Hier fehlen ergänzende Markierungen (z.B. Pfeile). Zudem wäre eine Vergrößerung mancher Aufnahme wünschenswert.
Fazit: Blickdiagnosen entspringt einem gelungenen Konzept. Es liefert Bilder, wo andere Bücher nur beschreiben. Es hat nicht den Anspruch, ein Lehrbuch in Sachen Klinik und Untersuchung zu ersetzen. Daher kann man es nur als Ergänzung betrachten. Die genannten Kritikpunkte wiegt die Übersetzung des Atlas of Clinical Diagnosis nicht zuletzt durch einen sehr attraktiven Preis auf. | (c) Nawied T. Tehrani, Uni Marburg
Interaktiver Atlas der Blickdiagnostik
GRUBER / HANSCH
Interaktiver Atlas der Blickdiagnostik - CD-ROM
2. Auflage 2005
1050 farbige Abbildungen
ISBN: 9783437217012
Elsevier Verlag
39,95 EUR (unverbindliche Preisempfehlung)
>> Demo-Tour
••• Der Klassiker
Michel BALINT
Der Arzt, sein Patient und die Krankheit
Michael BALINT
Der Arzt, sein Patient und die Krankheit
10. Auflage 2001
Seiten: 501
ISBN: 9783608940039
Klett-Cotta Verlag
25 EUR
oder gebraucht hier
"Dieser im Jahre 1966 erstmalig auf deutsch erschienene Klassiker handelt vom Beziehungsgeschehen zwischen Arzt und Patient. Dieses trägt maßgeblich zur Heilung oder zur Verschlechterung oder gar Chronifizierung derjenigen Leiden bei, an denen psychische Faktoren beteiligt sind. Unter Fachleuten besteht heute Einigkeit darüber, daß dies bei mindestens fünfzig Prozent all der Beschwerden der Fall ist, die die Patienten zu ihrem Arzt führen. Balint zeigt uns anschaulich, daß in der Therapiebeziehung die ärztliche Persönlichkeit wie ein Medikament wirksam ist. Fachmännisch dosiert trägt sie in hohem Maße zur Heilung bei, schadet jedoch und erzeugt Nebenwirkungen, wenn der Arzt eigene Mängel und Vorurteile in diese Beziehung einbringt." Quelle: Klett-Cotta
Zum Autor Michael Balint
RESSOURCEN - Anamnese und klinische Untersuchung
>> anamnesegruppen.de
Zahlreiche Unis bieten diese Möglichkeit zum Üben der Anamnese an. Die Gruppen sind in Selbstverwaltung durch Studierende organisiert.
>> Das Ärztliche Gespräch und die Anamnese
Auszug aus dem Lehrbuch Innere Medizin von Classen/Diehl/Kochsiek
>> freeMD.com
symptom-based decision support system
Ein "medizinisches Expertensystem", das anhand einer Frage-Antwort-Serie mögliche Erklärungen für das angegebene Symptom liefert.
>> Befunde nach Körperregionen
>> interaktiv kommentierter Anamnese- und Befundbogen
Obige Seiten stellt Dr.med.P.Spoleanski aus München zur Verfügung
Herzauskultation
Lungenauskultation
>> Lungenauskultation - Schöner Kurs der Uni Bern!
Videos in Clinical Medicine
NEJM - Videos in Clinical Medicine
Hervorragende Lehrvideos aus dem New England Journal of Medicine. Der Link oben dient nur, um sich einen Eindruck von den verfügbaren Videos zu machen. Um die Videos als Stream zu sehen oder runterzuladen muss Du dich sich über den EZB-Zugang deiner Uni einloggen und dann auf die NEJM Seite gehen! Dort z.B. nach "videos in clinical medicine" suchen. Diese Videos sind bisher (8/2008) verfügbar:
• Abscess Incision and Drainage
• Arthrocentesis of the Knee
• Basic Laceration Repair
• Central Venous Catheterization — Subclavian Vein
• Central Venous Catheterization — Internal Jugular Vein
• Chest-Tube Insertion
• Cricothyroidotomy
• Examination of the Larynx and Pharynx
• Female Urethral Catheterization
• Lumbar Puncture
• Male Urethral Catheterization
• Nasogastric Intubation
• Orotracheal Intubation
• Paracentesis
• Pelvic Examination
• Placement of a Femoral Venous Catheter
• Placement of an Arterial Line
• Positive-Pressure Ventilation with a Face Mask and a Bag-Valve Device
• Thoracentesis
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