Geschichte der Medizin

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Roy PORTER
Die Kunst des Heilens

Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute

 

Verlagsinfo: Der renommierte britische Medizinhistoriker Roy Porter erzählt auf brillante Weise die gesamte Menschheitsgeschichte aus medizinischer Sicht. Chronlogische Darstellungen, von der Antike über das Mittelalter und die Renaissance bis zur heutigen Zeit, verdeutlichen, wie die Menschen nach und nach immer mehr Rätsel des Körpers, seiner Funktionen und Krankheiten entschlüsselten und neue Wege der Heilung fanden.

 

Gekonnt skizziert Porter die Entwicklung der Medizin durchgängig vor den sozialen und kulturellen Hintergründen der jeweiligen Epoche und liefert damit zahlreiche neue Denkanstöße. Thematische Kapitel widmen sich u.a. der indischen und chinesischen Psychiatrie - stets anekdotenreich und mit einem Augenzwinkern geschildert. Historische Abbildungen, eine umfangreiche Bibliografie und ein Register runden den Band ab.

 

Roy Porter (1946-2002) zählt zu den renommiertesten Medizinhistorikern der Welt. Er war zuletzt Professor für Sozialgeschichte der Medizin am Wellcome Institute for the History of Medicine in London und hat zahlreiche Bücher zu medizin- und sozialgeschichtlichen Themen verfasst und herausgegeben. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Medizin des 18. Jahrhunderts, die Geschichte der Psychiatrie und die Geschichte der Quacksalberei.

 

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Klaus PFEIFER
Medizin der Goethezeit

"Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) gehörte zu den wohl prominentesten und angesehensten Medizinern seiner Zeit. Als praktischer Arzt in Weimar behandelte er Wieland, Herder, Goethe und Schiller. Zugleich machte er sich als Professor in Jena und Berlin in der Wissenschaft einen Namen. Später wurde er Hofmedicus und Leibarzt in Weimar und am preußischen Königshof. Bis heute gilt Hufeland als Begründer der Makrobiotik: der Kunst, menschliches Leben zu verlängern.

 

Klaus Pfeifer schildert in seinem spannend und verständlich geschriebenen Buch die Karriere Hufelands als Beispiel für einen herausragenden Vertreter ärztlicher Heilkunst. Am roten Faden seiner Biografie führt er den Leser durch die Geschichte der Medizin des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.

Es eröffnen sich faszinierende Einblicke in den ärztlichen Alltag und die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Aderlass, Badekuren und Homöopathie kommen dabei ebenso zur Sprache wie der Kampf gegen Ruhr, Pocken oder Tuberkulose und die zeitgenössische Technik des Kaiserschnitts." Quelle: Klappentext

 

Ernst KLEE
Deutsche Medizin im Dritten Reich
Karrieren vor und nach 1945

Aus der Verlagshomepage: In seinem neuen Buch beschreibt Ernst Klee unbekannte Medizin-Verbrechen in der NS-Zeit, wie sie zustandekamen und nach 1945 vertuscht wurden. Im Zentrum stehen Mediziner, die zum größten Teil nach 1945 ihre Karrieren unbehindert hatten fortsetzen können.  [...]

 

In diesem "Lehrbuch" der NS-Vernichtungsmedizin mit Kapiteln über Psychiatrie, Hirnforschung, Röntgenverfolgung, Blutgruppenforschung usw. berichtet Ernst Klee von bisher unbekannten Medizinverbrechen und -verbrechern, einschließlich deren Nachkriegskarrieren. Er dokumentiert den Stand der genetischen Forschung im NS-Staat bis zu Mengeles Experimenten in Auschwitz.

 

Nach 1945 ging die Geschichte weiter. Die einstigen Protagonisten sahen sich nun missbraucht, geradezu als Opfer des Nationalsozialismus. Einstige Förderer der Vernichtungsmedizin wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verharmlosten Ihre Beteiligung ebenso wie die einstigen Vordenker und Nutznießer der Naziverbrechen in der Max-Planck-Gesellschaft. Die Täter von gestern wurden nach 1945 hofiert, die Opfer noch einmal verhöhnt.

 

MITSCHERLICH / MIELKR
Medizin ohne Menschlichkeit - Der Nürnberger Ärzteprozess

Aus der Verlagshomepage: Im Anschluß an den Nürnberger Prozeß gegen die nationalsozialistischen Hauptkriegsverbrecher, fanden von 1946 bis 1949 zwölf Nachfolgeprozesse statt; der erste von ihnen war der sogenannte Ärzteprozeß vor dem 1. Amerikanischen Militärtribunal in der Zeit vom 9.12.1946 bis 19.7.1947. Die Urteile wurden am 20.8.1947 verkündet.

 

Angeklagt waren Ärzte, die in der Zeit des Nationalsozialismus von sich aus und/oder im Auftrag Wehrmacht, Firmen, Organisationen und Institutionen Versuche am lebenden Menschen vorgenommen haben. Die Liste der »Forschungsobjekte« ist lang: Versuche mit Unterdruck und Unterkühlung, mit Meerwasser, Fleckfieber-Impfstoffen, Sulfonamiden, Knochentransplantationen, Phlegmone-Versuche, Versuche mit Giftgasen wie Lost und Phosgen; verhandelt wurde auch ein abstruses anthropologisches Projekt »Jüdische Skelettsammlung«; und schließlich ging es um die Mitwirkung von Ärzten bei der sogenannten »Euthanasie«, der Ausmerzung unerwünschten Volkstums und um die Massensterilisation.

 

All diese sogenannten medizinischen Experimente wurden vor allem an jüdischen KZ-Häftlingen, Erwachsenen und Kindern vorgenommen, an Kriegsgefangenen, Geisteskranken und Angehörigen von für minder wertvoll gehaltenen osteuropäischen Völkern.

 

In diesem Band geht es nicht um die juristischen Fragen. Die nachstehenden Dokumente zeigen vielmehr die wissenschaftliche Arbeitsweise, den ärztlichen Umgangsstil, das Milieu, in welchem sich dies abspielte, die Qualität der Forschungsarbeiten, die dabei verfolgten eugenischen und rassenpolitischen Ziele sowie die politischen und persönlichen Hintergründe der Geschehnisse.

 

Seit Jahrzehnten gehört dieses Buch zu den Standardwerken über die Geschichte der nationalsozialistischen Zeit.

 

Biografie von Alexander Mitscherlich:

Alexander Mitscherlich, am 20. September 1908 in München geboren, entstammt einer Familie bekannter Naturwissenschaftler. Sein Urgroßvater Eilhard Mitscherlich gilt als Begründer des Fachs Chemie in Deutschland. [...] Nach einer Phase geistiger Orientierungslosigkeit und einem gescheiterten Promotionsvorhaben im Fach Geschichte wechselte Mitscherlich Anfang der 30er Jahre von München nach Berlin, wo er weniger sein Studium forcierte als vielmehr eine Karriere als Buchhändler und Verleger. In diese Phase fällt auch die bedeutsame Begegnung mit dem nationalistisch und antirepublikanisch gesinnten Schriftsteller Ernst Jünger, die Mitscherlich nachhaltiger prägen sollte, als er es selber im autobiografischen Rückblick sah. [...]

 

Die Zeit des Nationalsozialismus erlebte Mitscherlich in verschiedenen Rollen und Situationen: als Angehöriger des "nationalbolschewistischen" Widerstandskreises um Ernst Niekisch, wofür er nach dessen Festnahme mit einigen Monaten Gestapohaft zu büßen hatte; als vorübergehender Emigrant in der Schweiz; als Student der Medizin; dann in Heidelberg schließlich als Meisterschüler des Psychosomatikers Viktor von Weizsäcker, der ihn zum Facharzt für Neurologie und innere Medizin ausbildete.

 

Nach dem Krieg schlug Mitscherlichs große Stunde als Arzt, Psychoanalytiker und Publizist. Mit seinem Bericht über den Nürnberger Prozess gegen eine Reihe von Nazi-Ärzten - bekannt geworden unter dem Titel "Medizin ohne Menschlichkeit" - erwarb sich Mitscherlich einerseits öffentliche Zustimmung, andererseits aber auch Vorbehalte bei seiner eigenen Zunft gegenüber einem vermeintlichen "Nestbeschmutzer".

 

Zu den großen Leistungen Mitscherlichs zählt sein enormes verlegerisches und organisatorisches Engagement für die Wiedereinbürgerung der von den Nazis geächteten Psychoanalyse in Deutschland - gipfelnd in der Gründung des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts Anfang der 60er Jahre. Die größte öffentliche Resonanz gewann er allerdings als Publizist und Buchautor, mit ausgeprägtem Gespür für publikumswirksame Themen. [...] Neben seinem Buch über die "vaterlose Gesellschaft" war es vor allem die gemeinsam mit Margarete Mitscherlich 1967 veröffentlichte Studie über "Die Unfähigkeit zu trauern", die Mitscherlichs Ruf als Aufklärer und pädagogisches Gewissen der Deutschen befestigte. Für seine Lebensleistung, nicht zuletzt im Sinne einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Vergangenheit, wurde er 1969 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. [...]

 

Das Urteil von Jürgen Habermas, Alexander Mitscherlich habe die geistigen Orientierungen der Bundesrepublik in den ersten Nachkriegsjahrzehnten wesentlich mitgeprägt, dürfte auch heute noch haltbar sein. | Aus dem 'Kalenderblatt' zum 100. Geburtstag von Alexander Mitscherlich am 20.09.2008, Text von Von Hans-Martin Lohmann, Textquelle: Deutschlandfunk

 

DEGLER / KOHLROSS
Epochen / Krankheiten

Konstellationen von Literatur und Pathologie

1. Auflage 2006

287 Seiten, 4 Abbildungen

ISBN 3861103745

Röhrig Universitätsverlag

28 EUR

>> Rezension aus der Süddeutschen [pdf]

Sammlung von Beiträgen, die sich dem Wechselspiel von Krankheiten und deren Reflexion in der jeweiligen zeitgenössischen Literatur widmen.

 

LYONS / PETRUCELLI
Die Geschichte der Medizin im Spiegel der Kunst

1. Auflage 2003

615 Seiten

266 farbige und 754 einfarbige Abbildungen

ISBN 9783832173296

DuMont Verlag

aktueller Preis

>> Rezension

 

RESSOURCEN - Geschichte der Medizin

>> JAMA Classics

Medizinhistorisch wichtige Originalartikel aus dem Journal of the American Medical Association, mit Kommentaren und Anmerkungen. Frei einsehbar und Download als PDF kostenlos möglich. Unter anderem findet man Grundlagenarbeitenaus der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts zu Gelbfieber und Morbus Crohn.

 

Eine vergleichbare Zusammenstellung von wegweisenden Artikeln gibt auch zum LANCET Magazin, hier allerdings nur in Buchform:

Vintage Papers From The Lancet

Edited by Ruth Richardson

488 pages, 173 illustrations

Copyright 2006

aktueller Preis

 

>> Berliner Medizinhistorisches Museum

 

>> images.wellcome.ac.uk

Medizinhistorische Bildsammlung

 

>> Bern und Schilddrüse

Problem des Kretinismus im Kanton Bern und die beiden Berner Chirurgen Theodor Kocher und Fritz de Quervain, die entscheidend zur Erforschung der Schilddrüsenerkrankungen beigetragen haben

 

>> Thematic Virtual Museums

>> Medical Museums outside the USA

>> Medical museums, archives and libraries in the United States

 

Interessante Personen und Persönlichkeiten der Medizin

Haass, Friedrich Joseph (1780–1853) – der „heilige Doktor von Moskau“

 

Herrmann, Friedhelm – Krebsforscher und Datenfälscher

 

Immisch, Friedrich (1826–1892) – „berühmtester Paukarzt aller Zeiten“

 

Siebold, Philipp Franz von (1796–1866) – dt. Arzt und Japanologe, Begründer der modernen Medizin in Japan

 

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Abbildung oben: Mondino dei Luzzi (1275-1326) - Anatom und Professor der Medizin aus Bologna

 

 

PORTER

Die Kunst des Heilens

Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute

842 Seiten

ISBN: 9783827404725

Spektrum Verlag

25,50 EUR

PORTER

Die Kunst des Heilens

Sonderausgabe 2007

824 Seiten

ISBN: 9783867560719

Hohe Verlag

14,95 EUR

 

PFEIFER

Medizin der Goethezeit

Christoph Wilhelm Hufeland und die Heilkunst des 18. Jahrhunderts

1. Auflage 2000

293 Seiten

Böhlau Verlag

ISBN: 9783412131999

29,90 EUR

 

KLEE

Deutsche Medizin im Dritten Reich

Karrieren vor und nach 1945

1. Auflage 2001

416 Seiten

ISBN: 9783100393104

S.Fischer Verlag

25 EUR

 

MITSCHERLICH / MIELKE

Medizin ohne Menschlichkeit

Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses

400 Seiten

ISBN: 9783596220038

Fischer Taschenbuch Verlag

12,90 EUR

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